Der Block*89

Gleich hinter den Häuserzeilen im Süden des Kottbusser Tors, denen noch der Charme der 70er Jahre anhaftet, liegt die Kohl­furter Straße. Die Häuser­blockspitze des Fraenkel­ufers und der Kohl­furter Straße bildet den Block  89. Häuser dieses Blocks wurden 1981 besetzt, Mitte der 1980er Jahre durch ihre Bewohnerinnen instand­besetzt und Verträge mit der Stadt Berlin aus­gehandelt. 2004 wurde die damals zuständige, lande­s­eigene Wohnungs­baugesellschaft GSW an einen Hedgefonds verkauft und ist nun in den Speku­lations­händen der Deutsche Wohnen, die in Berlin mehr als 111.000 Wohnungen ihr eigen nennt. Die Deutsche Wohnen erwirbt Häuser, um zu spekulieren, Aktien­gewinne einzu­fahren und entsprechend »verwaltet« sie Wohnraum. Mieter*innen werden verdrängt, die Wohnungen »aufgewertet«, »energetisch saniert« und neu vermietet. Häuser/Wohnungen unterliegen häufigen Mieterhöhungen, werden nach­haltig geschädigt, intakter Wohnraum zerstört etc.

Wir haben uns als Block*89 (re)organisiert und sind derzeit 6 Häuser, ca. 130 Bewohner*innen und wollen weg von der Deutsche Wohnen. Stattdessen streben wir genossenschaftliches allgemeinwohlorientiertes Wohnen an, um die Häuser sowie den Boden dem spekulativen Markt zu entziehen.

Wir sind Mieter*innen und Ex-Besetzerinnen und leben z.T. seit fast 40 Jahren in gemein­schaftlichen Lebensmodellen, verwalten uns selbst, wirtschaften solidarisch untereinander, unterstützen weitere antifa­schistische, anti­rassistische, politische und soziale Projekte.

Ein solidarisch-nachbarschaftliches Miteinander ist ein guter Baustein für den Erhalt des vitalen sozial­politischen Lebens hier in der Straße. Im letzten Jahr haben wir bereits einen Kiez­laden eröffnet, die KFZ-Werkstadt.