K40

Kohlfurter Straße 40. Wir sind eines jener Häuser, die 1981 besetzt wurden. Auf der Internetseite www.berlin-besetzt.de findet ihr Fotos von 1981 und ein dokumentiertes Flugblatt der damaligen Besetzer*innen.

1984/85 wurden mit der Stadt (GSW – Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft) im Rahmen des so genannten LaMod-Programms (Landeseigene Modernisierung) Verträge ausgehandelt. Diese Verträge spiegeln in Teilen das seinerzeitige Bemühen wieder, dem kommunitären, solidarischen Wohnmodell auch eine juristische Rahmung zu geben.

2004 wurde die GSW samt eines Bestands ihrer Häuser nach Abauf einer Sperrfrist (zum Verkauf landeseigener Immobilien/Grundstücke) an den kanadischen Hedgefonds »Cerberus Capital Management« verkauft. Das umfasste einen Bestand von 65.000 Wohnungen. Ab 2010 fimiert die GSW dann als aktiennotierte GSW Immobilien AG. Das Unternehmen wird als Bestandshalterin ihrer Immobilien weitergeführt, ist aber nur eine formalrechtliche Hülle ohne eigene Rechtsbefugnis , weil sonst bei der Übernahme durch die Deutsche Wohnen Grunderwerbsteuer gezahlt hätte werden müssen. Seit 2013 befindet sich die GSW in der Hand der Deutsche Wohnen SE.

Gegenwärtig leben in der Hausgemeinschaft ca. vierzig Menschen zwischen 1 und 68 Jahren unter schiedlichster Herkunft. Anders als in konventionellen Wohnformen streben wir innerhalb des Hauses ein hohes Maß an sozialer Gerechtigkeit an und leben solidarisch miteinander.

Das Haus, bestehend aus Vorderhaus [durchgestecktem Seitenflügel] und Hinterhaus umfasst insgesamt neun Wohnungen auf vier Etagen und eine weitere Wohnung im Hinterhaus des Erdgeschoß. Ebenfalls im Erdgeschoß von Vorderhaus und Seitenflügel haben wir Gewerbeflächen an »Wildwuchs«, Garten-Landschaftsbau, vermietet.

Wir als Bewohner*innen des Hauses verwalten sich über ein hausinternes Plenum. Hierbei werden alle organisatorischen Anliegen und Maßnahmen koordiniert, die zum Erhalt und der Pflege des Hausprojektes beitragen. Neben technischen Dingen ist das Plenum auch ein Ort zum Austausch und der Koordination sozialen und politischen Engagements.

Die Miete wird gestaffelt und einkommensabhängig – für die Gesamtfläche des Hauses – pro erwachsene Bewohner*innen gezahlt. D.h., die Miete für die Gemeinschaftsräume, die Gemeinschaftsküche, das Solizimmer, die Werkstätten, den KFZ-Werkstadt-Laden und aller Kinderzimmer tragen wir alle gemeinsam.

Stichpunktartig unsere ethischen/weltanschaulichen Grundlagen
• Gleiche Rechte für Alle
• Egalitäre Geschlechtervorstellungen
• Anithierarchische Lebensvorstellungen
• Absage an Rassismus
• Kampf gegen Faschismus
• Solidarität
• Basisorganisierung
• Konsensprinzip [inkl. ernsthafter Berücksichtung von möglichen Minderheitenpositionen]
• Gemeinwohlorientierter Eigentumsgebrauch